Wir haben eine Leiche!
„Wir haben eine Leiche!“ – Dieser Satz steht repräsentativ für ein Genre, das aus der Welt von Buch, Film und Fernsehen längst nicht mehr wegzudenken ist. Der kauzige Detektiv aus der Baker Street, der (fast) stets gestriegelte Geheimagent des MI6 und die toughe Tatort-Kommissarin: Sie alle legen Zeugnis davon ab, wie vielfältig und erfolgreich sich die Kriminalgeschichte entfaltet hat. Wir gehen diesem Erfolgsgeheimnis auf die Spur und verraten Ihnen, wie man erfolgreich Krimis schreiben kann!
Von Schund, Sherlock und Einschaltquoten
Die Anfänge des Krimis waren wenig ruhmreich. Als anspruchslose Trivialliteratur abgetan hatte das Genre enorme Startschwierigkeiten. Im Lauf des 19. Jahrhunderts veröffentlichten vor allem englische Anwälte – unter Pseudonym – moralisierende Schriften, die auf wahren Fällen beruhten. Den wahrscheinlich nachhaltigsten Einfluss auf das Genre hatte Sir Arthur Conan Doyle mit der Erfindung des Sherlock Holmes. Die analytische Herangehensweise des ikonischen Detektivs hat die Zeit überdauert und geht wohl auf Doyles berufliche Tätigkeit als Arzt zurück. Er hat den Detektivroman nicht neu erfunden, doch ihm mit Sicherheit zu seiner großen Popularität verholfen. Der Alltag wurde durch die Industrialisierung und die dadurch ausgelösten Umbrüche in der Gesellschaft nachhaltig verändert. Diese neue Realität bildete die Kulisse der Kriminalgeschichten. Mit geregelter Arbeitszeit nahm auch die Bedeutung von Freizeit merklich zu. Die Krimilektüre wurde zu einer beliebten Form der Unterhaltung. Im festen Zeitfenster zwischen Feierabend und Nachtruhe konnte sich der Kriminalroman entfalten. Er begegnet uns heute längst nicht mehr nur als Buch, sondern in Form von ausgefallenen Thriller-Verfilmungen oder als schier unerschöpfliches Evergreen des abendlichen Fernsehprogramms.
Erfolgreich Krimis schreiben: Die Psychologie des Krimis
Doch warum erlebt ausgerechnet der Krimi diesen Boom? Ähnlich wie die hartnäckigen Kommissare haben wir uns auf die Suche nach den Hintergründen gemacht.
Das Besondere an der Kriminalerzählung ist, dass seine (Erzähl-)Welt per Definition gefährlich ist. In den allermeisten Fällen treiben Gewaltverbrecher ihr Unwesen, und es ist die Aufgabe des Ermittlers, diese zu fassen und die Gefahr zu bannen. Gefahr richtet sich an den vermutlich ältesten Trieb im Menschen: Den Drang, am Leben zu bleiben. Adrenalin wird ausgeschüttet, der „Survival Mode“ springt an. In der geordneten, geregelten Welt der Moderne – nicht zufällig die große Blütezeit des Krimis – war es eher die Ausnahme, dass der gute, alte Überlebensinstinkt gefragt war, doch verschwunden war er deshalb nicht. Die Kriminalgeschichte simuliert seit jeher diese Gefahr, die den Selbsterhaltungstrieb anspricht. Dabei ist die Gefahr natürlich nicht echt, und hier kommt die künstlerische Leistung des Schriftstellers ins Spiel. Krimiautoren entwerfen immer authentischere Szenarien, um ihre Erzählungen so greifbar wie möglich zu machen.
Es ist also die Simulation von Bedrohungen und Gefahr, die dem Krimi sein großes, treues Publikum gibt. Eine Faszination, die uns sozusagen einprogrammiert ist. Natürlich vermeiden wir in der Realität tunlichst ernste Gefahren, und genau da setzt die fiktive Welt der Kriminalgeschichte an: Futter für den Überlebenstrieb!
Mord und Spiele!
Die fesselnde Wirkung des Genres ist an seiner Vielfalt erkennbar. Heute sind wir weit von den sachlichen, moralisierenden Schriften der britischen Anwälte entfernt. Im Fokus steht das Erschaffen eines möglichst realistischen, mitreißenden Szenarios, das einem die Nackenhaare aufstellt. Die Abenteuerlust hat das Krimigenre längst aus den Buchseiten und von den Fernsehbildschirmen herausgehievt. Angebote wie „Krimi & Dinner“ machen den Zuseher selbst zum Ermittler, und Rätselspiele wie „Escape the Room“ erwecken die fiktive Geschichte mit Requisiten zum Leben wie auf einer Theaterbühne. Dabei wird das Publikum zum Hauptdarsteller, taucht in diese simulierte Welt ein und klärt das Verbrechen auf – oder begeht vielleicht sogar selbst eines?
Und das Ziel bei alledem? Adrenalin im Alltag! Das Erfolgsgeheimnis des Krimis ist also gar kein Geheimnis: Er spricht einen Urinstinkt des Menschen an. Dass der Krimi immer sein Publikum haben wird, liegt sozusagen in unserer Natur.
Längst geht es um kreative, ausgefallene Szenarien, und dadurch ist der Krimi literarisch sehr viel anspruchsvoller geworden. Haben auch Sie eine nervenzerreißende Geschichte oder einen packenden Thriller auf Lager? Reichen Sie Ihr Manuskript noch heute ein und lassen Sie Ihre Leser mitfiebern! Alle Infos zur Manuskripteinsendung finden Sie hier.
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