Schreiben wie Gott in Frankreich
Die Aufmerksamkeit, welche zuletzt Nobelpreisgewinnerin Annie Ernaux zuteil wurde, lenkte den Blick der Welt einmal mehr auf das geschichtsträchtige Literaturland Frankreich. Selbst Ursprungsort grandioser Schriftsteller, diente das Land – insbesondere seine Hauptstadt Paris – seit jeher als Quelle der Inspiration für Kunst- und Literaturschaffende aus der ganzen Welt. Anlass genug, sich mit den Schriftstellern der Grande Nation sowie der Rolle Frankreichs im internationalen literarischen Kontext auseinanderzusetzen.
Preisgekrönte Literatur
Neben den alten Meistern der französischen Literaturgeschichte wie Molière, Rousseau und Baudelaire wurde auch den literarischen Größen des 20. Jahrhunderts die verdiente Aufmerksamkeit zuteil. Beeindruckende 16 Literaturnobelpreisträger kann das Literaturland Frankreich bis heute vorweisen, mehr als jedes andere Land der Welt. Ein guter Grund, auf drei von ihnen einen näheren Blick zu werfen. Albert Camus, einer der wichtigsten Vertreter des Existenzialismus, setzte sich in seinem Essay „Der Mythos des Sisyphos“ mit dem Sinnlosen und Absurden auseinander und erlangte so literarisches Ansehen. Er wurde 1957 ausgezeichnet und notierte in seinen Unterlagen: „Nobelpreis. Eigenartiges Gefühl der Niedergeschlagenheit und der Wehmut.“ Jean-Paul Sartre, seines Zeichens ebenfalls Existenzialist, sah es als Aufgabe des Schriftstellers, den Menschen so darzustellen, wie er wirklich ist. Dem Philosophen und Autor, zu dessen bedeutendsten Werken „Das Sein und das Nichts“ gehört, wurde für sein Schaffen 1964 der Literaturnobelpreis zuerkannt, welchen er jedoch ablehnte.
Das der Bewegung des Nouveau Roman zuzuordnende Werk Claude Simons zeichnet sich durch die Abwesenheit eines allwissenden Erzählers aus und hebt sich damit von anderen ab. Anstatt einer psychologischen Charakterisierung gewährt Simon tiefe Einblicke anhand innerer Monologe und erlebter Rede. Den Nobelpreis erhielt er 1985.
Literaturtreffpunkt Paris
Die Stadt der Liebe gilt als das Herz der französischen Kulturszene und übte schon immer eine magische Anziehung auf Literaten und Kunstschaffende aus aller Welt aus. Während in den USA der Goldenen Zwanziger die Prohibition herrschte, beflügelte das weitaus liberalere Paris die Kreativität von Gertrude Stein, F. Scott Fitzgerald und Co. Man versuchte, die Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg abzuschütteln, und flüchtete in die lebenslustige Stadt an der Seine. Hier war es keine Seltenheit, den jungen Ernest Hemingway bei einem gemeinsamen Gläschen mit Fitzgerald anzutreffen.
Der bekanntermaßen trinkfeste Hemingway, der jedoch stets nüchtern schrieb, setzte seiner Liebe zur Stadt mit seinem Werk „Paris – Ein Fest fürs Leben“ ein Denkmal. Ein beliebter Treffpunkt der Avantgarde war zur damaligen Zeit auch der Buchladen von Sylvia Beach, welche nicht nur regelmäßig Bücher an Hemingway verlieh, sondern zudem James Joyces Meisterwerk „Ulysses“ redigierte, tippte und verlegte. In der unmittelbaren Umgebung des „Shakespeare and Company“ lebten zu jener Zeit auch viele Mitglieder der sogenannten „Lost Generation“, zu deren regelmäßigem Treffpunkt der Salon von Gertrude Stein avancierte. Die mäßig erfolgreiche Schriftstellerin mit Mut zur Innovation umgab sich gerne mit experimentierfreudigen Künstlern, zu denen neben Picasso auch Autoren wie Ezra Pound und Thornton Wilder gehörten. Spuren großer Schriftsteller ziehen sich durch ganz Paris: Das legendäre „Les Deux Magots“ sowie das „Café de Flore“ waren Treffpunkte der Pariser Intellektuellen der Nachkriegszeit. Das „Wohnzimmer der Existenzialisten“, wie Letzteres genannt wurde, diente nicht nur Sartre und Simone de Beauvoir als Rückzugsort zum Schreiben.
Schreiben wie Gott in Frankreich
Autoren, welche auf den Spuren großer Vorbilder wandeln und sich zum Schreiben ihres Werkes auf ein malerisches Cottage inmitten von Frankreich zurückziehen möchten, können sich diesen Traum mit Leichtigkeit erfüllen. Es besteht die Möglichkeit, sich über mehrere Wochen oder gar Monate in ein abgeschiedenes Refugium einzumieten, wo man die ruhige Umgebung als Quelle der Inspiration nutzen und sich ohne Ablenkung ganz dem Schreiben hingeben kann. Sogenannte Writing Retreats bieten neben einem Zimmer mit Frühstück auch gleich passende Workshops an, um ihre Gäste beim Schreibprozess zu unterstützen. Sie möchten sich den Luxus des ungestörten Schreibens gönnen? Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und Sie werden im Nu mit einer Rohfassung Ihres Werkes unter dem Arm nach Hause zurückkehren!
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