Talent hat man. Oder nicht?
Kann man Schreiben lernen? Die interessantesten Autoren, so heißt es, sind nicht immer jene, die am besten mit Worten umgehen können, sondern jene, die etwas zu sagen haben. Ein guter Schriftsteller zu sein muss also nicht bedeuten, mit dem Geschriebenen auch wirklich erfolgreich zu sein. Bedarf es demnach einer bestimmten Ausbildung, sei es in Literaturwissenschaften oder im kreativen Schreiben, um sein Potenzial als Schriftsteller zu entfalten? Oder reicht es, auf die eigene Sprachbegabung zu vertrauen und sich von der Muse küssen zu lassen?
Manche Menschen verfügen über die Gabe, mit Leichtigkeit zu schreiben, während das Spiel mit Worten anderen nicht mühelos von der Hand geht. Natürlich kann jemand, der sich zwar nicht durch Sprachtalent auszeichnet, jedoch das Handwerk des Schreibens und auch die nötigen Marketinginstrumente beherrscht, erfolgreich ein Buch, ja möglicherweise sogar einen Bestseller verfassen. Es gibt eine Vielzahl erfolgreicher Schriftsteller, die nicht unbedingt großartige Schreiber sind. Kreatives, erfolgreiches Schreiben ist eine Fähigkeit, die man durchaus erlernen kann.
Oft jedoch üben die begnadetsten Wortkünstler die unspektakulärsten Berufe aus und verfolgen das Schreiben nur als Hobby aus einer Leidenschaft heraus. Technische Fähigkeiten allein reichen nicht immer aus, denn wenn es um Kreativität geht, ist Bildung nicht der Ort, an dem man suchen sollte. Das Schreiben ist eine Kunst, in der man sich größtenteils selbst bilden muss. Es ist eine Fähigkeit, die Zeit braucht, um erlernt und beherrscht zu werden. Je mehr Wissen man sich aneignet, desto größer ist schließlich der Fundus, aus dem man kreativ schöpfen kann. Dabei ist es im Zuge der eigenen Entwicklung essenziell, Wissen und Weisheit zu kultivieren, selbst ein guter Leser zu sein und ein Bewusstsein für Sprache zu entwickeln, denn der Schlüssel zu elaborierten Schreibfähigkeiten ist das Lesen.
Liegt dem Erfolg eines literarischen Werkes also nun in erster Linie Talent oder doch Bildung, vielleicht sogar ein akademischer Hintergrund, zugrunde? Wir gehen dieser Frage auf den Spuren großer Literaten nach.
Erfolgsfaktor Bildung: Kann man Schreiben lernen?
Jane Austen entstammte einer über die Maßen gebildeten und belesenen Familie und genoss eine für die damalige Zeit relativ umfassende Ausbildung. Sie hatte freien Zugang zum reichhaltigen Bücherschatz in der Bibliothek ihres Vaters, welcher ihr Interesse an Literatur stetig förderte. Austen kam so bereits früh mit bedeutenden Werken in Berührung und wagte bereits im Alter von zwölf Jahren erste literarische Versuche, bevor sie eine Vielzahl heute weltberühmter Romane verfasste.
»Stolz und Vorurteil« zählen wir übrigens zu den zehn schönsten Liebesromanen, die jemals geschrieben wurden. Welche Titel sich noch in unserer Hitliste der schönsten Liebesromane aller Zeiten befinden, finden Sie hier heraus.
Als Sohn eines Arztes und einer Übersetzerin und Lyrikerin kam auch Oscar Wilde durch seine extravaganten Eltern bereits in jungen Jahren mit Künstlern und Schriftstellern in Kontakt. Mit ausgezeichnetem Erfolg studierte er klassische Literatur am Trinity College Dublin und führte dank eines Stipendiums seine Ausbildung in Oxford fort. Durch seine scharfsinnigen, geistreichen Dramen und seinen einzigen Roman »Das Bildnis des Dorian Gray« avancierte er zu einem der erfolgreichsten, wenngleich umstrittensten Schriftsteller Großbritanniens.
Ingeborg Bachmann wurde als Tochter eines Volksschullehrers geboren und studierte an verschiedenen Universitäten Philosophie, Psychologie, Germanistik sowie Rechtswissenschaften und promovierte zur Dr. phil. Der nach ihr benannte Preis zeugt von ihrer literaturgeschichtlichen Relevanz. In seinem Nachruf hieß Heinrich Böll sie eine »brillante Intellektuelle, die in ihrer Poesie weder Sinnlichkeit einbüßte, noch Abstraktion vernachlässigte«.
Dass akademische Bildung kein Muss ist, bewies Thomas Mann. Er besuchte zunächst eine Privatschule und anschließend das Gymnasium, blieb jedoch dreimal sitzen und brach die Schule daraufhin ab. Jahre später erhielt der grandiose Erzähler trotz alledem den Literaturnobelpreis für seinen Debütroman »Buddenbrooks«.
Auch Ernest Hemingway, dessen Talent zum Schreiben bereits in jungen Jahren in Erscheinung trat, brach seine Ausbildung vorzeitig ab, um Reporter bei einer renommierten Lokalzeitung zu werden. Sein ihm eigener, unverkennbarer Stil und seine bemerkenswerte Erzählkunst brachten ihm dennoch den Pulitzerpreis sowie den Literaturnobelpreis ein.
Die schulische Ausbildung des amerikanischen Lyrikers Clark Ashton Smith war ebenso begrenzt, nach der Grundschule wurde ihm nur noch Heimunterricht zuteil. Sein umfangreiches Wissen erarbeitete er sich durch das selbsttätige Studieren mehrerer Enzyklopädien, was ihn zu einem wunderbaren Beispiel dafür macht, dass Wissen und Bildung oft auch ohne akademischen Hintergrund auskommen.
Der Weg zum eigenen Buch
Dass sowohl Bildung als auch Talent und kreative Veranlagung gleichermaßen Faktoren für erfolgreiches Schreiben sein können, zeigen auch die abwechslungsreichen Veröffentlichungen des Vindobona Verlages. Am facettenreichen Verlagsprogramm beweist sich, dass auch Verlage sich nicht in erster Linie für Ihre akademische Laufbahn, sondern für das Werk, das Sie geschaffen haben, interessieren – ganz gleich, ob dem nun Wissen, Bildung oder nur Begabung zugrunde liegt. Und der Unterstützung, die Autoren durch den Vindobona Verlag erfahren, ist es am Ende gar nicht schwer, den Traum vom eigenen Buch wahr werden zu lassen!




