Literaturland Italien

Literaturland Italien – Das lebenslustige Land an der Adria lädt nicht nur dazu ein, einen Leseurlaub am Strand zu verbringen, sondern sich durch die literarische Landeskost zu probieren. Tatsächlich entstammen einige der bedeutendsten Werke der Weltliteratur der Feder großer italienischer Literaten, die zu erkunden sich lohnt. Wir stellen Ihnen einige der wichtigsten Namen der italienischsprachigen Literatur vor.
Literaturland Italien: Berühmt für zeitlose Klassiker
Es war Dante Alighieri, Schöpfer der »Göttlichen Komödie«, der Italienisch als Literatursprache einführte, indem er nicht wie andere Dichter auf Latein, sondern Alt-Italienisch schrieb. Erstmals stellte er einen liebenden, lernenden und leidenden »Ich«-Erzähler ins Zentrum und schrieb mit seiner legendären Reise durch Hölle, Fegefeuer und Paradies Literaturgeschichte.
Giovanni Boccaccio, Vertreter des Renaissance-Humanismus, legte mit seinem Werk »Decamerone« den Grundstein für die Prosaerzählung. In 100 Novellen schilderte er auf unterhaltsame Weise die Zeit nach der Pestepidemie von 1348 und schuf mit seinen eindrucksvollen Beschreibungen ein noch heute als vertrauenswürdig erachtetes Zeitdokument der damaligen Ereignisse.
Einen absoluten italienischen Klassiker legte Giuseppe Tomasi di Lampedusa mit seinem historischen Roman »Il Gattopardo« (»Der Leopard«) vor. Als Prinz der sizilianischen Insel Lampedusa schildert er darin die Geschichte und den Untergang seiner adeligen Familie. Zu den großen Vertretern der Postmoderne zählt neben Italo Calvino auch der in Mailand geborene Schriftsteller und Philosoph Umberto Eco, der mit seinem Meisterwerk »Der Name der Rose« Weltruhm erlangte. Seine Werke zeichnen sich durch farbige Erzählungen und spannende Plots aus und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Kriminelle Machenschaften
Die Verfilmung von Mario Puzos literarischem Meisterwerk »Der Pate« dürfte den meisten ein Begriff sein, wer jedoch die Lektüre desselben bisher verabsäumt hat, tut gut daran, dies nachzuholen. Wenngleich Puzo Amerikaner mit italienischen Wurzeln war, so setzte er sich neben »Il Padrino« in Werken wie »Der Sizilianer« sprachlich und inhaltlich intensiv mit seiner italienischen Abstammung auseinander. Auch die zeitgenössische italienische Literaturlandschaft bietet eine Fülle von Möglichkeiten für Krimiliebhaber. Ob am Lago Maggiore, in der Toskana oder in Mailand und Venedig – Kriminalgeschichten, die sich in der traumhaften Umgebung des Mittelmeeres abspielen, erleben seit geraumer Zeit einen nicht enden wollenden Aufschwung.
Einer der beliebtesten Ermittler im italienischen Raum ist Commissario Montalbano, der in einer fiktiven Stadt auf Sizilien Mordfälle löst. Es handelt sich um die wohl erfolgreichste Romanfigur des 2019 verstorbenen Sizilianers Andrea Camilleri. Die packenden Kriminalromane des Autors wurden in 30 Sprachen übersetzt und brachten ihm internationale Anerkennung in der Literaturszene und insbesondere unter Liebhabern mörderischer Verwicklungen. Mit mehr als 100 publizierten Büchern gilt Camilleri als eine wichtige Stimme der Gegenwartsliteratur.
Der als Richter und Antimafia-Staatsanwalt tätige Gianrico Carofiglio erfüllte sich 2002
mit der Veröffentlichung seines ersten Kriminalromans »Reise in die Nacht« seinen Jugendtraum und ist mittlerweile ein Fixstern am italienischen Krimihimmel. Seine Werke zeichnen sich durch die authentischen Schilderungen der Gerichtsszenen aus. Sein literarisches Können und seine sprachliche Vielseitigkeit stellte der Autor auch mehrfach in anderen Genres unter Beweis, etwa in Werken wie »Eine Nacht in Bari«. Eine spannende Urlaubslektüre verheißen auch die Capri-Krimis des erfolgreichen neapolitanischen Autors Luca Ventura. »Mitten im August«, »Bittersüße Zitronen« oder »Der blaue Salamander« – die Serie um den Inselkommissar Enrico Rizzi verspricht eine erfrischende Ablenkung vom Alltag.

Die Kunst des malerischen Erzählens
Auch abseits des Krimigenres hat Italien eine Vielfalt an kraftvollen, starken Geschichtenerzählern zu bieten. Alessandro Baricco, der als aufstrebender Jungautor 1991 mit seinem Debütroman »Land aus Glas« alle Blicke auf sich lenken konnte, feierte auch mit den Folgewerken »Oceano Mare«, »Seide« und »Novecento – die Legende vom Ozeanpianisten« große Erfolge. Der Autor leitet zudem seit 1994 erfolgreich eine Literaturschule in Turin. Bleibende Spuren hinterließ auch Luca Di Fulvio, dessen Romane vor Kraft und Leidenschaft strotzen. Eines seiner letzten Werke vor seinem Tod, »Es war einmal in Italien«, ist die Verkörperung meisterhafter Erzählkunst, die den Leser bis zur letzten Seite fesselt.
Elena Ferrante ist das Pseudonym einer italienischen Autorin, die mit ihrer »Neapolitanischen Saga« international Aufmerksamkeit erregte. Jüngere Werke wie »Das lügenhafte Leben der Erwachsenen« erfreuen sich bei Lesern und Literaturkritikern größter Beliebtheit.

Wenn Sie also das nächste Mal dem Dolcefarniente, dem süßen Nichtstun, frönen, gönnen Sie sich zu Ihrem Cappuccino doch ein großes Stück italienische Literatur!
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