Ewig werden
Biografien sind eine lebendige Bereicherung für den Buchmarkt. Doch auch für die Autoren, aus deren Feder sie fließen, sind sie eine echte Herzensangelegenheit. Sowohl auf die Schreibenden als auch auf die Lesenden wirken sie mitunter inspirierender als jede noch so spannende Fiktion.
Die Motive, die Geschichte des eigenen Lebens zu Papier zu bringen sind so vielfältig wie ihr Inhalt. Die einen wollen Biografien schreiben, um wichtige Lebenserfahrungen für eigene Nachkommen festzuhalten, andere möchten mit ihrer Geschichte die Generationen nach ihnen anspornen und motivieren, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen.
Vor der Veröffentlichung einer Autobiografie gibt es einige Hürden zu meistern, Fallen zu umgehen und Spielregeln einzuhalten. Wir vom Vindobona Verlag geben Ihnen in diesem Beitrag einen kurzen Überblick zu den wichtigsten Punkten, die Sie beim Schreiben Ihrer Memoiren beachten sollten.
Biografien schreiben: Unsere Tipps für ein unvergessliches Lebenswerk
Roten Faden finden
Sie sind nicht nur Hauptprotagonist, sondern auch Autor Ihrer eigenen Lebensgeschichte. Sie kennen den Inhalt in- und auswendig und wissen um jedes Detail. Sie sollten sich aber auch darüber im Klaren sein, dass Sie nicht ihre ganze Geschichte erzählen können. Sicherlich wartet auch Ihre Erinnerung mit mehr Handlungssträngen auf, als Sie jemals in einem Buch unterbringen können. Darum gilt es, Ihren eigenen, roten Faden zu finden. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Biografien, die Sie schon selbst gelesen haben: Welche Bereiche wurden ausgespart? Hat der Philosoph vielleicht kaum über seine Schulzeit sinniert? Der Politiker sein Familienleben nur gestreift? Jede Biografie weist Leerstellen auf, da sie ansonsten mit irrelevanten Informationen verwirren würde – mit Information, die nicht zwingend zu dem beiträgt, was der Autor erzählen will. Wenn Sie zum Beispiel über Ihr Leben als Veterinärmediziner schreiben wollen, dann können Sie Anekdoten über Ihre Tage als Hobbygärtner – obwohl auch Teil Ihres Lebens – vernachlässigen, wenn diese für die Gesamtgeschichte keine Relevanz haben.
Schwerpunkt setzen
Was für den Buchmarkt im Allgemeinen gilt, gilt auch für Biografien: Das Angebot an die Leser ist sehr, sehr breit. Um aus der Masse zu stechen ist es wichtig, sich so zu präsentieren, dass Themenschwerpunkt und Inhalt der Biografie auf den ersten Blick klar sind.
Die meisten Biografien, die in einer Buchhandlung auf Sie warten, präsentieren sich mit einem berühmten Namen oder Gesicht auf dem Cover. Prominente aus Kunst, Kultur, Sport oder Politik sprechen für sich, der Leser weiß sofort, welche Themen ihn erwarten. Ist der Bekanntheitsgrad des Autors allerdings gering, muss dieser sich andere Strategie überlegen, um auf sich aufmerksam zu machen. Ein Autor, der weniger bekannt ist, punktet beim Publikum mit Inhalten, nicht mit Namen. Und diese Inhalte, die es zu vermitteln gilt, sind die Meilensteine Ihres Lebens.
Entscheiden Sie sich, welche Aspekte Ihres Lebens Sie akzentuieren wollen und bedienen Sie sich möglichst vieler Bausteine, um diese zu vermitteln – das Cover, den Titel, den Klappentext. Wo liegt der Fokus Ihrer Lebensgeschichte? Auf Ihrer Familienhistorie, Ihrem Beruf oder doch auf Ihrer kreativen Tätigkeit?
Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie nur über diese Selektion an Themen schreiben dürfen. Auch Eindrücke aus anderen Lebensbereichen sind wichtige Bestandteile, die Ihrer Biografie den letzten Schliff verleihen. Um aber Ihr Zielpublikum zu erreichen, sollten Sie den Schwerpunkt Ihrer Biografie klar auf den Punkt bringen.
Rechtliche Rahmenbedingungen klären
Eine Autobiografie ist nie nur die Geschichte eines einzigen Menschen. Sicher werden auch andere, reale Personen in Ihrem Text auftauchen. Wie bei allen Publikationen ist hier zu beachten, dass die Persönlichkeitsrechte und die Privatsphäre Dritter nicht verletzt werden. Gerade bei Biografien, die den Anspruch haben, eine wahre Geschichte zu erzählen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es zu Rechtsverletzungen kommen kann.
Um rechtliche Schwierigkeiten von der ersten Seite an zu vermeiden, sollten Sie von den betroffenen Personen schon vor dem Schreiben eine schriftliche Einverständniserklärung einholen.
Es wird allerdings nicht immer möglich sein, eine solche Zustimmung zu erhalten. In Fällen wie diesen kann eine Textstelle nur enthalten bleiben, wenn die Personen, die gegen ihren Willen in ihr erwähnt wird, so stark anonymisiert wird, dass keine Rückschlüsse mehr auf sie möglich sind. In so einem Fall reicht es aber nicht, einfach nur den Namen zu ändern oder die Namensnennung mit Phrasen wie »mein Chef« oder »meine Ärztin« zu umgehen. Oft lässt sich durch Recherche ermitteln, von welchem »Chef« oder welcher »Ärztin« die Rede war, weswegen Sie hier wirklich Vorsicht walten lassen sollten.
Eine besondere Rolle kommt in diesem Zusammenhang Ihren Familienmitgliedern zu. Auch wenn Sie Ihre Mutter oder Ihren Bruder nicht benennen, so sind diese doch über das Verwandtschaftsverhältnis, in dem Sie zu Ihnen stehen, zu identifizieren. In diesem Fall würde nur noch die Veröffentlichung unter Pseudonym oder ein hoher Grad an Fiktionalisierung sicherstellen können, dass die Personen nicht erkannt werden.
Wichtige Rechtstipps für Autoren haben wir auch in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.
Mit diesen Tipps sollten Sie problemlos Biografien schreiben, welche die Zeit überdauern. Der Vindobona Verlag bietet Ihnen gerne Unterstützung bei der Veröffentlichung Ihres Lebenswerks an. Erfahren Sie hier mehr über Ihre Möglichkeiten, Ihr Manuskript bei uns einzureichen.