Lohnt sich das noch? Erfolg in der Lyrik
Lyrik, das ist die Spielwiese der Fantasie. Lyrik ist, wo aus Buchstaben Bäume wachsen und Worte zu Wolken werden. Lyrik ist der Ort, an dem wir sein wollen, wenn die Wirklichkeit verdrießlich wird. Und doch, verkauft sie sich nicht. Erfolg in der Lyrik ist mehr die Ausnahme denn die Regel – zumindest wenn es nach der Statistik geht. In der Welt der Zahlen verlieren Gedichte ihren Glanz. Laut Statista betrug der Umsatzanteil von Lyrik und Dramatik im deutschen Buchhandel 2022 nur 1,1 Prozent des Gesamtumsatzes. Zwar bewegt sich dieser Anteil seit Jahren auf einem eher stabilen Niveau, dennoch gelten Gedichtbände im Buchhandel als Staubfänger. Für viele Lyriker stellt sich da aus berechtigtem Grund die Frage: Lohnt es sich noch, Gedichte zu schreiben? Schließlich schrieb schon der österreichische Wortkünstler H. C. Artmann stagnierend: „Warum Gedichte schreiben, wenn sie doch keiner haben will?“
Den Worten des Zynikers hält allerdings Walt Whitman, der lyrische Lebensbejaher schlechthin, einiges entgegen: „Wozu bin ich? Wozu nutzt dieses Leben? Die Antwort: Damit du hier bist. Damit das Leben nicht zu Ende geht, deine Individualität. Damit das Spiel der Mächte weitergeht und du deinen Vers dazu beitragen kannst.“ Die Gründe, Gedichte zu schreiben sind also durchaus existentiell. Für alle, die nicht wissen, für welchen der beiden Poeten sie Partei ergreifen sollen, haben wir vom Vindobona Verlag wunderbare Nachrichten: Es kann sich lohnen, Lyrik zu schreiben – auch für Bohemiens, die beim Schreiben nur ihre individuelle Entfaltung im Sinn haben. Mit der richtigen Strategie erobern Sie auch als Dichter den Buchmarkt für sich. Wie es gelingt, Leser für die eigenen Verse zu begeistern, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Erfolg in der Lyrik: Fünf Strategien, um sich als Lyriker einen Namen zu machen
Eventkultur
Unzählige Bühnen für Lyriker bietet die moderne Eventbranche. Lyrik findet längst nicht mehr nur in Büchern statt. Sie erfüllt Literatur- und Konzerthäuser, Bars, Cafés und virtuelle Sphären. Poetry Slams zum Beispiel begeistern auch das junge Publikum. Berühmte Vertreter des Genres, wie etwa Julia Engelmann, David Friedrich, Patrick Salmen oder Lisa Eckhart erreichen ein Millionenpublikum mit ihren Wortblumen. Gedichte wie „Eines Tages, Baby, werden wir alt sein“, mit dem Julia Engelmann vor mehr als zehn Jahren beim Bielefelder Hörsaal Slam als Dichterin reüssierte, generieren auf Youtube mehrere Millionen Aufrufe. Inzwischen sind Poetry Slams längst schon fester Bestandteil der kulturellen Programmgestaltung. Auch Sie wollen mit Ihren Gedichten ein größeres Publikum berauschen? Dann studieren Sie die Programmvorschau in Ihrer Region, schreiben Sie verschiedene Veranstalter an und sorgen Sie mit Ihrem Schaffen für Staunen.
Gesamtkunstwerke
Veredelung durch besondere Papiere, Prägungen, Lack oder Folie – noch nie war die Aufmachung eines Buchs so wichtig wie heute. Auf Social Media Plattformen wie Instagram, Pinterest oder TikTok werden vor allem Bücher mit ansprechenden Buchcovern empfohlen. Die Anziehungskraft ansprechender Bildwelten sollten auch Lyrikautoren nicht unterschätzen. Doch nicht nur bei der Gestaltung des Covers sollten Sie mit Ästhetik brillieren. Auch den Inhalt des Buchs können Sie mit Visualisierungen von versierter Hand verzieren. Fotografien, Zeichnungen oder Kunstdrucke bringen die Schönheit Ihrer Worte auch visuell zur Geltung und veredeln Ihre Verse zu einem Kunstwerk. Arbeiten Sie mit Künstlern wie etwa Illustratoren zusammen, um Ihren Gedichten Farbe zu verleihen. Mit dieser Strategie nutzen Sie die Beliebtheit von Bildbänden zu Ihrem Vorteil.
Anthologien
Eine weitere Möglichkeit, um sich als Dichter einen Namen zu machen, ist die Mitwirkung an Anthologien. Durch die Veröffentlichung Ihrer Verse in Sammelbänden in regelmäßigen Abständen prägen Sie sich in das Gedächtnis von Lesern ein, die Lyrik lieben. Von der Zusammenarbeit mit anderen Autoren profitieren Sie nicht nur auf persönlicher, sondern auch auf wirtschaftlicher Ebene. Wenn Sie Ihre Balladen zum Beispiel in einem Buch platzieren, in dem auch bekanntere Autoren vertreten sind, erreichen Sie ein größeres Publikum. Ziehen Sie außerdem Zeitschriften und Magazine in Betracht, die ein Interesse am Abdruck Ihrer Gedichte haben könnten und kontaktieren Sie die Redakteure mit kreativen Ideen.
Verlage
Einige Klein- und Kunstverlage suchen bewusst nach begabten Poeten. Studieren Sie das Portfolio verschiedener Verlage und reichen Sie Ihre Gedichte gezielt dort ein, wo auch wirklich Poesie verlegt wird. Wir vom Vindobona Verlag veröffentlichen seit mehr als 75 Jahren Poesie und Belletristik mit Erfolg und bereichern Ihren Publikationsprozess mit Erfahrung. Mehr über Ihre Möglichkeiten, Ihr Manuskript bei uns einzureichen, teilen wir auch hier mit Ihnen.
Marketingaktionen
Auch für Gedichte kann man Werbung machen. Überlegen Sie sich künstlerische Zugänge, um mehr Aufmerksamkeit für die Poesie zu schaffen. Zum Beispiel könnten Sie Buchhändler in Ihrer Umgebung kontaktieren und gemeinsam mit ihnen ein poetisches Schaufenster planen. Oder aber Sie kontaktieren aufstrebende Künstler und arrangieren eine Vernissage, die eine Wort-Bild-Verpaarung Ihrer Werke vorstellt. Sie könnten Ihre Gedichte aber auch als Songtexte für Musiker zur Verfügung stellen. Der isländische Sänger und Songwriter Ásgeir zum Beispiel ist der Sohn eines Dichters, der die meisten Lieder für seinen Sohn geschrieben hat. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit erlangte nicht nur Sohn Ásgeir, sondern auch Vater Einar Georg Einarsson mit seiner Kunst enorme Popularität.
Ganz gleich, welche Strategie Sie für sich wählen, vergessen Sie nie, dass die Schönheit eines Gedichts in sich selbst liegt. Der Erfolg in der Lyrik besteht in der persönlichen Bereicherung. Ob Sie nun hundert Leser haben oder nur einen, verschreiben Sie sich der puren Lust an der Poesie und verschönern Sie auch weiterhin die Welt mit Ihren Versen. Fünf gute Gründe, um die Lust am Dichten nicht zu verlieren, finden Sie übrigens auch in diesem Artikel.